Ratgeber ETF / Indexfonds

ETF / Indexfonds
  • Vermögen aufbauen und vermehren
  • Risiken steuern
  • Kostengünstig investieren

ETF / Indexfonds als Geldanlage

Mit Exchange Traded Funds (kurz ETF oder auch Indexfonds genannt) können Anleger unkompliziert und kostengünstig in nahezu alle Anlageklassen investieren – von Aktien über Anleihen bis hin zu Rohstoffen wie Gold oder Öl. Ein ETF ist ein Fonds, der nicht aktiv verwaltet wird, sondern an die Entwicklung eines Index gebunden ist, wie etwa den DAX oder den Dow Jones Industrials. weiterlesen

Das bedeutet: Steigt der Dax um 2 Prozent, steigt auch ein ETF auf den Dax um 2 Prozent – und umgekehrt. Sie werden deshalb häufig auch als „Indexfonds“ bezeichnet. WhoFinance klärt über Chancen & Nutzen, Risiken sowie die Kosten von ETF auf.

Chancen & Nutzen von ETF

Rendite von ETF

Grundsätzlich wird zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETF unterschieden. Bei der ersten Fondsart erhalten Sie eine regelmäßige, meist jährliche Auszahlung der Gewinne, bei der zweiten Fondsart werden Ihre Gewinne sofort re-investiert.

Eignung von ETF für Vermögensaufbau

Mit einem ETF können sie an der Wertentwicklung eines Index teilhaben, ohne die einzelnen Werte in ihrer jeweiligen Gewichtung kaufen zu müssen. Sie streuen also ohne großen Aufwand Ihre Risiken.

Mit einem ETF können Sie Investments in bestimmte Indizes bzw. Märkte tätigen oder auch aktives Portfolio-Management betreiben, in dem Sie ETF Trading (ETF-Handel) betreiben. Sie eignen sich damit im Prinzip für die Geldanlage in allen Lebensphasen und für alle Vermögenssituationen.

Sie können ETF für den schrittweisen Vermögensaufbau ebenso nutzen wie für die private Altersvorsorge. Mit Fonds-Sparplänen zum Beispiel können Sie regelmäßig auch kleinere Summen in ein und denselben ETF investieren.

Transparenz von ETF

Die meisten ETF sind sehr transparent: Steigt oder fällt der zugrunde liegende Index oder Preis, steigt bzw. fällt der ETF in exakt der gleichen Höhe.

Nicht alle ETF sind einfach zu verstehen. Einige Anbieter bieten mittlerweile hochkomplexe ETF an. Hinter sogenannten „Leveraged ETF“ etwa liegen sehr komplexe Strategien. Kaufen Sie keine Fonds, die Sie nicht verstehen. Suchen Sie im Zweifel einen Finanzberater oder Anlageberater auf, der Ihnen dabei hilft, den richtigen Fonds zu finden.

Risiken von ETF

Verlustrisiko bei ETF

Das in einem ETF verwaltete Geld gehört zum „Sondervermögen“. Im Falle der Pleite des Emittenten ist es wie bei klassischen Fonds gesetzlich vor dem Zugriff der Gläubiger geschützt.

Allerdings sollten Sie auch bei ETF genau hinschauen: Denn Sie nehmen nicht nur die Gewinne eines Index oder einer Anlageklasse voll mit, sondern auch alle Verluste – wie beispielsweise auch bei einem direkten Investment in eine beliebige Aktie. Im Fall eines Einbruchs der Aktienkurse gibt es also keinen Fondsmanager, der schnell eingreifen kann und damit versucht, Verluste zu reduzieren.

Genauso wenig wird die Zusammensetzung eines ETF verändert. Bei einem aktiv gemanagten Fonds kann ein Manager Aktien oder Anleihen umschichten, wenn er Gewinne oder Verluste in bestimmten Märkten erwartet.

Liquiditätsrisiko bei ETF

ETF werden an der Börse gehandelt und können daher wie eine Aktie an der Börse jederzeit gekauft oder verkauft werden.

Kosten von ETF (Indexfonds)

ETF sind in der Regel deutlich günstiger als aktiv gemanagte Fonds. Die jährliche Verwaltungsgebühr liegt meist zwischen 0,15 und 0,5 Prozent.

Hinzu kommt eine vergleichsweise geringe Ordergebühr für die jeweilige Bank von in der Regel deutlich unter 2 Prozent. Aber Vorsicht: Manche Banken verlangen Mindestgebühren von zum Beispiel 9,90 Euro!

Arten von ETF (Indexfonds)

Grundsätzlich haben Sie die Wahl zwischen ausschüttenden und thesaurierenden ETF.

Ausschüttende ETF (Indexfonds)

Bei ausschüttenden ETF wird Ihnen die Rendite einmal im Jahr ausgezahlt.

  • Vorteil: Sie erhalten anfallende Gewinne aus dem Indexfonds regelmäßig ausgezahlt.
  • Nachteil: Sie müssen sich im Anschluss überlegen, wie Sie das ausgezahlte Geld neu investieren. Dabei fallen in der Regel erneut Kosten an.

Thesaurierende ETF (Indexfonds)

Bei thesaurierenden ETF werden die Gewinne sofort wieder in den Indexfonds investiert.

  • Vorteile: Sie profitieren mit diesen ETF im Idealfall vom Zinseszinseffekt. Die Kosten für eine Neuanlage entfallen.
  • Nachteil: Sie erhalten bei diesen ETF keine regelmäßige Barausschüttung.

Synthetische ETF (Indexfonds)

Privatanleger sollten auch wissen: Nicht alle ETF investieren das Kundengeld direkt in die dahinter liegenden Wertpapiere oder Rohstoffe.

Bei „synthetischen ETF“ wird ein Index über sogenannte Swap-Geschäfte nachgebildet. Das macht sie nicht automatisch riskanter, denn auch das darin investierte Geld zählt zum „Sondervermögen“. Dennoch sollte man sich bei jedem Anlageprodukt im Klaren darüber sein, was ihm im Kern zugrunde liegt.

Leveraged ETF (Indexfonds)

Immer mehr Anbieter bringen hochkomplexe ETF auf den Markt. Die US-Finanzaufsicht SEC („Securities and Exchange Commission“) warnt: Nicht alle ETF bzw. Indexfonds sind für Privatanleger geeignet!

Zu „Leveraged ETF“ ist beispielsweise der Rat der US-Aufsicht: „Kaufen Sie nichts, was Sie nicht selbst mit wenigen Sätzen erklären können.“

Wer sich mit Kapitalmärkten nicht regelmäßig intensiv beschäftigt, sollte vor dem Kauf eines ETF einen Finanzberater oder Anlageberater um Hilfe bitten. Er kann bei der Auswahl des ETF bzw. Indexfonds unterstützen und offene Fragen klären.


Kriterien für den richtigen ETF

Viele ETF (Indexfonds) haben in den vergangenen Jahren bewiesen, dass sie nicht unbedingt schlechter abschneiden als aktiv gemanagte Fonds wie Aktienfonds, Rentenfonds oder Rohstofffonds. Noch dazu sind sie meistens günstiger. Angesichts von 5000 verschiedenen ETF auf dem Markt hat der Privatanleger allerdings die Qual der Wahl: Wo lauern Risiken und wo stecken Chancen? WhoFinance nennt Kriterien, die für die richtige Wahl eines ETF entscheidend sind. weiterlesen

Der Index

Überprüfen Sie genau, welchen Index der ETF widerspiegelt. Bei der Wahl eines Dax-ETF ist das noch einfach – ein Blick auf die 30 Dax-Werte und ihre jeweilige Gewichtung genügt.

Komplizierter wird es bei ETF, die zum Beispiel große Aktienindizes in Asien oder eine bestimmte Auswahl an Rohstoffen widerspiegeln. Hier gibt es eine Vielzahl an Varianten von ETF mit unterschiedlichsten Zusammensetzungen.

Die Kosten von ETF

Hier sind zwei Komponenten wichtig für Sie: Zum einen die Gebühr, die die Bank bei jeder Order eines ETF verlangt. Sie liegt in der Regel bei 1,5 bis 2 Prozent. Aber Vorsicht: Manche Banken verlangen einen deutlich niedrigeren Prozentsatz, stellen dafür aber eine Mindestgebühr beim Kauf eines Indexfonds in Rechnung. Das lohnt sich für Anleger also nur, wenn sie einen relativ hohen Betrag in einen ETF investieren.

Pauschalgebühren beim Kauf von ETF nicht immer lohnenswert

Beispiel: Bei einer Anlagesumme von 1000 Euro und einer Pauschalgebühr von 9,90 Euro läge die Ordergebühr für einen ETF bei rund 1 Prozent. Bei einer Anlagesumme von 100 Euro, etwa im Rahmen eines ETF-Sparplans, würde eine Gebühr in dieser Höhe satte 10 Prozent ausmachen.

Machen Sie die Wahl des ETF und der Bank, die Sie mit dem Kauf beauftragen, deshalb auch von der Höhe der Anlagesumme oder Sparrate abhängig.

Auf die Gesamtkostenquote eines ETF achten

Hinzu kommt eine zweite Komponente: die Gesamtkostenquote des ETF. Sie gibt Aufschluss darüber, wie hoch die jährlichen Verwaltungsgebühren für den Indexfonds sind, die an den Emittenten gehen. Meist liegt sie bei ETF zwischen 0,15 und 0,5 Prozent.

ETF-Kriterium: Die Transparenz

Kaufen Sie nie ein Finanzprodukt, dessen Anlageprinzip Sie nicht verstehen. Das gilt auch für ETF. Mittlerweile sind zahlreiche komplexe Indexfonds auf dem Markt, die nur schwer zu durchschauen sind.

Die amerikanische Finanzaufsicht warnt insbesondere vor „leveraged ETF“, hinter denen sehr komplexe Strategien und zum Teil aufwendige mathematische Modelle stehen.

Selbst für Experten ist es nicht immer leicht, die Risiken von komplexeren ETF zu durchschauen. Vor diesem Hintergrund empfiehlt es sich für die meisten Anleger, bei der Suche nach dem passenden ETF einen Finanzberater oder Anlageberater hinzuzuziehen. Er kann auch dabei helfen, Indexfonds zu finden, die in die Gesamtstrategie eines Portfolios passen.


Beratung zu ETF: Wichtige Themen für Sie

Was passiert, wenn es zu einem plötzlichen, dramatischen Kurssturz an den Börsen kommt? Ein ETF (Indexfonds) kann sich schließlich nicht besser entwickeln als die Wertpapiere, die in ihm stecken. Wer ETF in seinem Depot hat oder darüber nachdenkt, in diese Anlageklasse zu investieren, sollte in jedem Fall mit einem Finanzberater oder Anlageberater Rücksprache halten und ETF vergleichen. WhoFinance macht den ETF-Check: Darauf sollten Sie vor dem Kauf eines Indexfonds achten. weiterlesen

Referenzwert des ETF bestimmen

Hier ist ein genauer Blick nötig. Denn nicht wenige Emittenten ziehen bei der Konstruktion eines ETF auch mal exotische Index-Varianten heran, deren „Inhalt“ man kaum nachvollziehen kann.

Als Anleger sollten Sie wissen, welche einzelnen Werte genau in einem Index stecken und inwiefern er möglicherweise in seiner Zusammensetzung verändert werden kann. Das hat nämlich unmittelbar Einfluss auf die Wertentwicklung Ihres Indexfonds.

Und fragen Sie ruhig nach, wie lange es den Index schon gibt. Jeder zweite in einem ETF verwendete Index ist erst ein paar Monate vor der Emission erfunden worden.

Auf Volumen des ETF schauen

Am Volumen des ETF können Sie ablesen, wie viel Geld andere private oder institutionelle Anleger (z.B. Versicherungen oder Pensionsfonds) in einen Indexfonds investiert haben. Sie finden diesen Wert in dem entsprechenden Produktinformationsblatt des ETF oder auch auf den einschlägigen Rankings von Investmentfonds und Indexfonds im Internet.

Je mehr Geld in einem Indexfonds steckt, desto leichter ist es in der Regel, ihn zu einem realen Wert zu kaufen und zu verkaufen. Denn häufig gibt es bei großen Indexfonds grundsätzlich ausreichend Angebot und Nachfrage. Das reduziert für Sie das Risiko, einen ETF im Zweifel am Markt nicht loszuwerden.

Bei ETF mit geringem Volumen kann es im Falle von massiven Marktverspannungen dagegen zu Liquiditäts- und Preisrisiken kommen. Wer das im Hinterkopf behält und sein Depot entsprechend ausrichtet, sollte mit ETF gut schlafen können.

Stärke des Emittenten eines ETF beachten

Zwar gehört das in einem Indexfonds angelegte Geld der Anleger zum Sondervermögen. Das heißt: Es ist gesetzlich vor dem Zugriff von Gläubigern geschützt, sollte der Emittent des ETF pleite gehen. Das unterscheidet ETF beispielsweise von Zertifikaten.

Dennoch kann es auch bei ETF vorkommen, dass die Finanzinstitute eventuelle Liquiditäts- und Preisrisiken an den End-Investor weitergeben. Bei einem massiven Mittelabfluss kann es vorübergehend zu einer Situation kommen, in der ein Anleger seinen ETF nicht oder nicht schnell genug verkaufen kann. Versuchen Sie, mit Ihrem Finanzberater oder Anlageberater abzuschätzen, wie groß dieses Risiko bei dem von Ihnen gewählten ETF ist.

Welcher ETF passt zu mir?

In einem Crash-Szenario können auch ETF nicht so liquide sein wie vielfach angenommen. Vor diesem Hintergrund sollte man seine Anlagestrategie mit seinem Berater noch einmal überprüfen und dann entscheiden, welche Indexfonds wirklich in das persönliche Risikoprofil passen.

Von unterschiedlichen Ansätzen profitieren

In jedem Fall will gut überlegt sein, das komplette Depot mit ETF zu bestücken. In den USA gehen viele Profi-Investoren dazu über, passive Indexfonds und aktiv gemanagte Fonds zu mischen. Sie profitieren so nebenbei von den unterschiedlichen Ansätzen der beiden Varianten. Sie sollten deshalb ETF und Investmentfonds miteinander vergleichen.

Während die Wertentwicklung eines ETF 1 zu 1 von einem zugrundeliegenden Index abhängt, können Manager bei klassischen Investmentfonds beispielsweise im Falle eines Kurssturzes gegensteuern.


Anlegen, Sparen und Vorsorgen mit ETF (Indexfonds)

ETF (Exchange Traded Funds bzw. Indexfonds) haben sich unter privaten wie auch institutionellen Anlegern einen guten Ruf erarbeitet. Für viele sind sie zu einer Alternative für aktiv gemanagte Fonds geworden. Der Boom bei ETF zeigt sich an einer Zahl besonders eindrucksvoll: Allein in Deutschland hat sich die Anzahl der Indexfonds seit dem Jahr 2000 um 75 Prozent erhöht – pro Jahr! WhoFinance erklärt, wofür Sie als Privatanleger ETF verwenden können. weiterlesen

Sparplan mit ETF

Für Sparpläne im Monats- oder Quartalsrhythmus sind ETF geradezu ideal. Viele Emittenten bieten ETF an, in die Anleger bereits ab 25 Euro im Monat investieren und so langsam Vermögen aufbauen können.

Aber Vorsicht: Gerade bei geringen monatlichen Anlagesummen sollte man besonders auf die Kosten achten und einen Fondsvergleich machen. Manche Anbieter locken Kunden mit scheinbar niedrigen Ausgabeaufschlägen für ETF und Fonds von nur wenigen Prozentpunkten, verlangen aber eine Mindestgebühr von 4,90 Euro oder sogar 9,90 Euro.

In einem solchen Fall kann es sich lohnen, nicht monatlich in einen ETF-Sparplan einzuzahlen, sondern quartalsweise: Die Sparbetrag ist dann höher – die Gebühr ist aber genauso hoch, als wenn Sie weniger Geld in einen Indexfonds investiert hätten.

Kostengünstige Altersvorsorge mit ETF

ETF eignen sich gut für eine ergänzende private Altersvorsorge. Der große Vorteil: Wer über viele Jahre regelmäßig in einen oder mehrere ETF investiert, dem kann das Auf und Ab an den Märkten ziemlich egal sein.

Cost-Average-Effekt bei ETF nutzen

Selbst wenn die Kurse an den Aktienmärkten einmal längere Zeit nach unten rauschen: Man kauft mit einem ETF-Sparplan anschließend zu niedrigeren Kursen wieder nach. Er erhält dadurch für den gleichen Anlagebetrag mehr ETF-Anteile und profitiert von der nächsten Erholung an den Börsen. Profis nennen das den „Cost-Average-Effekt“.

Beispiel: Wer Anfang 2000 einmalig 15.000 Euro in einen ETF auf den Dax investiert hat, hat bis Ende 2012 nichts verdient. Der Grund: Das Platzen der Blase am Neuen Markt, die Finanzkrise 2008 – all das hat sämtliche zwischenzeitliche Kursgewinne immer wieder zunichte gemacht. Ein Horror für jeden Altersvorsorge-Sparer.

In Raten sparen zahlt sich aus

Wer allerdings die 15.000 Euro auf ein Tagesgeldkonto gelegt und in gleichen Raten von rund 100 Euro Monat für Monat oder Quartal für Quartal in einen ETF auf den Dax investiert hat, konnte Ende 2012 einen Gewinn von rund 6500 Euro verbuchen.

Die Lehre daraus ist: Bei einer soliden privaten Altersvorsorge geht es nicht darum, den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg in einen Markt zu finden, sondern regelmäßig über viele Jahre Geld zurückzulegen. Das zahlt sich am Ende aus.

Mit ETF in mehrere Wertpapiere investieren

Anstatt vier Unternehmensanleihen oder zwölf Aktien aus verschiedenen Branchen für eine bestimmte Summe zu kaufen, können Sie mit einem ETF praktisch einen ganzen Index erwerben.

Damit sparen Sie Kosten, denn für jeden Kauf eines Wertpapiers verlangt Ihre Bank Geld. Und: Sie stellen Ihr Portfolio noch breiter auf. Sie können in einen bestimmten Sektor, wie zum Beispiel die Chemieindustrie, investieren oder eine Region, wie etwa Aktien von lateinamerikanischen Unternehmen.

Mit ETF in Rohstoffe investieren

Wer hat schon gerne Goldbarren oder Goldmünzen zu Hause liegen? Mit einem ETF können Sie kostengünstig in Gold und viele andere Rohstoffe wie Öl oder Zucker investieren, ohne sie „physisch“ lagern zu müssen.

Sie müssen aber wissen: Es gibt zwei unterschiedliche ETF-Varianten.

Physische oder synthetische ETF

Einige Anbieter investieren das von Ihnen in einen ETF investierte Geld tatsächlich in den jeweiligen Rohstoff. Im Falle von Gold bunkern die Anbieter das Edelmetall zum Beispiel in den Hochsicherheitstrakten der Zentralbanken, etwa im amerikanischen Fort Knox. Solche ETF nennt man auch „physisch replizierende ETF“.

Die zweite Variante sind sogenannte „synthetische ETF“, bei denen der Emittent den Preis einer Assetklasse nur künstlich mit sogenannten „Swaps“ nachbildet. Ähnlich wie bei Zertifikaten kann Ihr Geld dabei in ganz andere Wertpapiere investiert werden.

Alle ETF sind „Sondervermögen“

Allerdings gehören „synthetische ETF“ ebenfalls „Sondervermögen“ einer Bank. Im Falle einer Pleite ist das Vermögen der Kunden auch hier geschützt – ganz im Gegensatz zu Zertifikaten.

Aktives Portfolio-Management mit ETF

Sollten Sie zu den Anlegern gehören, die Ihr Portfolio aktiv managen und auf Marktentwicklungen reagieren wollen, können Sie das ebenfalls mit ETF tun. Indexfonds lassen sich genauso wie Aktien problemlos jederzeit an der Börse handeln.

Sollten Sie der Meinung sein, US-Aktien werden sich in den kommenden Monaten besser entwickeln als europäische, haben Sie die Möglichkeit, Ihr ETF-Portfolio unkompliziert und kostengünstig entsprechend umzuschichten.

Genauso können ETF eine sinnvolle Ergänzung zu anderen Anlageklassen sein, wie aktiv gemanagten Investmentfonds, direkten Investments in Aktien oder Anleihen sowie Immobilien.


Achtung! Fallen beim Kauf von ETF

In der Regel werden in Zusammenhang mit ETF (Indexfonds) vier Vorteile gegenüber den meisten klassischen, aktiv gemanagten Fonds genannt: Breite Streuung, niedrige Kosten, hohe Flexibilität, maximale Transparenz. Allerdings gilt bei ETF wie bei allen anderen Finanzprodukten auch: Es ist nicht alles Gold, was glänzt. WhoFinance erklärt, wie Sie Fallen beim Kauf von ETF vermeiden. weiterlesen

ETF-Falle „breite Streuung“

Ja, mit ETF können Sie Ihre Anlagen breit streuen. Das können Sie allerdings auch mit aktiv gemanagten Fonds. Sie bieten diese Möglichkeit seit vielen Jahrzehnten.

Und: Da sich ein ETF immer auf einen Index bezieht, hängt die Breite der Streuung Ihres investierten Geldes davon ab, wie viele Wertpapiere oder Rohstoffe der jeweilige Index abbildet. Die Streuung kann deshalb bei einigen ETF viel niedriger sein als gedacht.

Beachten Sie auch, dass es eine noch viel größere Auswahl an Investmentfonds gibt als an Indexfonds. Nicht in jedem Fall ist ein ETF also für jedes Anlageziel unbedingt geeignet.

ETF-Falle „niedrige Kosten“

Richtig – ETF sind im Durchschnitt derzeit deutlich günstiger als aktiv gemanagte Investmentfonds. Aber Anleger sollten genau hinschauen und auch bei niedrigen Kosten einen Fondsvergleich machen.

Erstens sind viele Fonds – auch durch den Wettbewerb der ETF – mittlerweile deutlich günstiger geworden. Zweitens ist nicht jeder ETF günstig. Manchmal verlangen Emittenten satte Gebühren.

Hier sollten Sie insbesondere bei Sparplänen mit relativ geringen monatlichen Investments von z.B. 50 Euro darauf achten, dass Sie lediglich einen fixen Prozentsatz auf die Anlagesumme bezahlen müssen. Er liegt meist bei 1,5 bis 2 Prozent.

Manche Anbieter verlangen eine Mindestgebühr von beispielsweise 4,90 Euro, was bei einem Investment von 50 Euro einer monatlichen Gebühr von knapp 10 Prozent entspricht – das ist viel zu viel und bei weitem teurer als ein klassischer Fonds. Ein Fondsvergleich lohnt sich also.

ETF-Falle „hohe Flexibilität“

Als ein weiterer Vorteil von ETF wird immer wieder die hohe Flexibilität genannt. Begründung: Sie könnten zur richtigen Zeit in den richtigen Markt einsteigen – sei es der für Aktien, für Gold oder für Anleihen. Denn einen ETF können Sie an jedem Tag und zu jeder Zeit problemlos an der Börse wieder verkaufen.

Das stimmt. Hier trifft allerdings das gleiche zu wie für alle anderen Anlageklassen: Niemand kennt den richtigen Zeitpunkt für den Einstieg oder Ausstieg – weder Sie, noch ein Vermögensberater.

Finanzberater hilft bei der Auswahl von ETF

Der Wert eines Finanzberaters liegt vor allem darin, Ihnen einen Weg durch den Dschungel der Vielfalt von ETF zu bahnen und Sie dabei zu unterstützen, Chancen und Risiken von Indexfonds in Einklang zu bringen.

Und: ETF, so heißt es immer wieder zu Recht, eigneten sich hervorragend für den langfristigen Vermögensaufbau.

Wer über viele Jahre mit Sparraten investiert, für den ist es weitgehend unerheblich, ob er einen Fonds an einem bestimmten Tag zu jeder Uhrzeit verkaufen kann. Da reicht es, einmal täglich verkaufen zu können – wie bei aktiv gemanagten Fonds.

ETF-Falle „maximale Transparenz“

Ja, ETF sind in der Regel sehr transparent. Sie bilden nahezu exakt die Entwicklung eines Index oder auch eines Rohstoffs ab. Das heißt: Wenn der Dax um 1,4 Prozent gestiegen ist, können Sie sicher sein: Mein Dax-ETF auch. Das gleiche gilt für Indexfonds auf Öl, Anleihen oder jede andere Anlageklasse.

Dennoch gibt es mittlerweile eine Vielzahl an hochkomplexen ETF, bei denen Vorsicht angesagt ist. Dazu gehören zum Beispiel sogenannte „Leveraged ETF“. Sie versprechen den Investoren eine Verdoppelung ihrer Gewinne.

Der Trick: Der Anleger kauft für 100 Euro einen „Leveraged ETF“ und nimmt damit automatisch in gleicher Höhe ein kurzfristiges Darlehen auf. Er investiert also das Doppelte.

Allerdings muss er auf das Darlehen einen Zinssatz bezahlen. Und nur, wenn die Rendite des Investments am Ende höher ist als dieser Zinssatz, geht die Rechnung auf. Falls nicht, entsteht mit „Leveraged ETF“ ein Verlust.

Privatanleger müssen bei solchen Produkten extreme Vorsicht walten lassen und beim Kauf eines ETF genau hinschauen. Machen Sie einen Fonds-Vergleich und fragen Sie im Zweifel einen Finanzberater.


ETF: Wichtige Fragen an Ihren Finanzberater

Welche ETF sind transparent? Wo lauern Risiken und wo stecken Chancen? Welche Fragen sollte man seinem Finanzberater oder Vermögensberater stellen? Wie kann man ETF vergleichen? Viele Anleger sind mit diesen Fragen überfordert. WhoFinance gibt Tipps und verrät grundlegende Fragen, die Sie als Privatanleger bei der Wahl des richtigen ETF und beim Vergleich von ETF stellen sollten. weiterlesen

Grundlegende Tipps

Wichtig zu wissen ist: Aufgrund der niedrigen Ausgabeaufschläge sind ETF eine Anlageform, die bei vielen Honorarberatern beliebt sind. Finanzberater und Vermögensberater, die auf Honorarbasis arbeiten, erhalten für ihre Beratungsleistung statt einer von der Anlagesumme abhängigen Provision eine vorab festgelegte Vergütung.

Wie nötig eine Beratung gerade bei ETF ist, zeigt die Tatsache, dass viele dieser Indexfonds für Privatanleger gar nicht sinnvoll sind. Denn entgegen ihrem Ruf sind einige Produkte mittlerweile so komplex, dass sie nur für große institutionelle Investoren wie beispielsweise Versicherungen oder Fondsgesellschaften geeignet sind.

ETF-Check: Was bildet der ETF ab?

Überprüfen Sie genau, welchen Index der ETF widerspiegelt. Bei der Wahl eines Dax-ETF ist das noch einfach – ein Blick auf die 30 Dax-Werte und ihre Gewichtung im Index genügt, um zu sehen, was in diesem ETF „drinsteckt“.

Komplizierter wird es bei ETF, die zum Beispiel bestimmte Aktienindizes in Asien oder eine Auswahl an Rohstoffen widerspiegeln. Hier gibt es eine Vielzahl an Varianten von Fonds mit unterschiedlichsten Zusammensetzungen. Fragen Sie Ihren Berater deshalb unbedingt nach dem genauen „Inhalt“ des ETF.

ETF-Check: Wie hoch sind die Gebühren?

Hier sind zwei Komponenten wichtig für Sie: Zum einen die Gebühr, die die Bank bei jeder Order eines ETF verlangt. Sie liegt in der Regel zwischen 0,25 und 0,5 Prozent der Anlagesumme bei einem einmaligen Investment sowie bei 1,5 bis 2 Prozent der Anlagesumme bei einem Sparplan.

Vorsicht bei Mindestgebühren!

Aber Vorsicht: Nicht wenige Kreditinstitute stellen beim Kauf von ETF, Fonds, Aktien und Anleihen eine Mindestgebühr in Rechnung, beispielsweise von 9,90 Euro. Wenn Sie also nur eine geringe Summe investieren, schlagen solche Kosten kräftig zu Buche.

Beispiel: Bei einer Anlagesumme von 1000 Euro und einer Mindestgebühr von 9,90 Euro läge die Ordergebühr bei rund 1 Prozent. Bei einer Anlagesumme von 100 Euro, etwa im Rahmen eines Fonds-Sparplans, würde eine Gebühr in der Höhe von 9,90 Euro knapp 10 Prozent ausmachen.

Bei ETF Angebote und Kosten vergleichen

Machen Sie die Wahl des ETF und der Bank, die Sie mit dem Kauf beauftragen, deshalb auch von der Höhe der Anlagesumme oder Sparrate abhängig. Vergleichen Sie Angebote und Kosten. Die auf den ersten Blick günstige Direktbank kann auf den zweiten Blick teuer sein. Fragen Sie im Zweifel auch hier Ihren Finanzberater oder Vermögensberater.

Achten Sie bei ETF auf die Gesamtkostenquote

Eine zweite Komponente, auf die Sie bei ETF achten müssen, ist wie bei aktiv gemanagten Investmentfonds die Gesamtkostenquote (TER = Total Expense Ratio). Sie erlaubt hinsichtlich der Kosten einen einfachen Fonds-Vergleich.

Denn sie gibt Aufschluss darüber, wie hoch die jährlichen Verwaltungsgebühren sind, die beim Kauf eines Indexfonds an den Emittenten gehen. Meist liegen sie zwischen 0,15 und 0,5 Prozent. Einige Anbieter bieten ETF aber mittlerweile schon mit einer Gesamtkostenquote von 0,09 Prozent an.

Ist der ETF verständlich?

Kaufen Sie nie ein Finanzprodukt, dessen Anlageprinzip Sie nicht verstehen. Das gilt auch für ETF. Mittlerweile sind zahlreiche komplexe Produkte auf dem Markt, die nur schwer zu durchschauen sind. Machen Sie einen Fonds-Vergleich deshalb auch hinsichtlich der Transparenz.

US-Finanzaufsicht warnt vor komplexen ETF

Die amerikanische Finanzaufsicht sieht „leveraged ETF“ kritisch, hinter denen sehr komplexe Strategien und zum Teil aufwendige mathematische Modelle stehen. Sie sind für Privatanleger in der Regel unbrauchbar oder zumindest nur in Verbindung mit einer guten Beratung geeignet.

Sie sollten auch wissen, ob ein ETF einen Index oder einen Preis nur abbildet (synthetischer ETF) oder ob Ihr Geld tatsächlich in die entsprechenden Wertpapiere oder Rohstoffe (z.B. Gold) investiert wird. Letztere Indexfonds werden „physisch replizierend“ genannt und auch von Profi-Investoren in der Regel bevorzugt.

Welches Fondsvolumen hat der ETF?

ETF werden an der Börse gehandelt. Der Vorteil: Sie können einen ETF jeden Tag kaufen und wieder verkaufen. Achten Sie aber darauf, dass der ETF ein angemessenes Fondsvolumen hat. 50 Millionen Euro sollten es mindestens sein. Schauen Sie bei einem Fonds-Vergleich deshalb auch immer auf die Kennziffer Fondsvolumen.

Der Grund: ETF mit großen Volumina werden an der Börse stärker gehandelt. Das heißt: Es findet sich in der Regel sehr leicht ein Käufer bzw. Verkäufer, da Angebot und Nachfrage im Markt größer sind als bei ETF mit sehr kleinem Fondsvolumen.

Disclaimer

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