Es gibt drei Arten von Kfz-Versicherung:

1. Die Kfz-Haftpflicht-Versicherung. Sie ist für jeden Fahrzeughalter in Deutschland gesetzlich verpflichtend. Wer ohne Police fährt, macht sich strafbar.
2. Die Teilkasko-Versicherung. Sie ist freiwillig.
3. Die Vollkasko-Versicherung. Sie ist ebenfalls freiwillig.

Mit der Kfz-Haftpflichtversicherung sind Schäden versichert, bei denen Personen durch Ihr Fahrzeug verletzt oder getötet werden, bei denen Sachen beschädigt bzw. zerstört werden oder bei denen Vermögensschäden entstehen.

Mindestdeckung der Kfz-Versicherung

Für die verpflichtende Kfz-Haftpflicht-Versicherung hat der Gesetzgeber den Versicherungen eine Mindestdeckung von 7,5 Millionen Euro für Personenschäden, 1 Million Euro für Sachschäden sowie 50.000 Euro für Vermögensschäden vorgeschrieben. Die Versicherer bieten allerdings meistens höhere Deckungen an, z.B. 50 Millionen Euro für Sachschäden bzw. 10 bis 12 Millionen Euro für Personenschäden.

Wichtig: Die Kfz-Haftpflichtversicherung zahlt nicht für Schäden an Ihrem Auto, die Sie selbst verursacht haben. Sie zahlt auch nicht für die Unfallfolgen, die Sie selbst erleiden, wenn Sie einen Unfall verursachen.

Genau aus diesem Grund bieten Teilkasko-Versicherungen und Vollkasko-Versicherungen einen zusätzlichen Schutz.

Teilkasko und Vollkasko: Erweiterter Schutz bei der Kfz-Versicherung

Die Teilkasko-Versicherung versichert Sie beispielsweise gegen den Diebstahl Ihres Autos ebenso wie gegen unerlaubten Gebrauch durch fremde Personen, gegen Brand oder Explosion Ihres Fahrzeugs, gegen Brand- und Schmorschäden an der Verkabelung durch Kurzschluss, Bruchschäden an der Verglasung, Zusammenstoß Ihres Autos mit Tieren sowie gegen Einwirkung durch Sturm, Hagel, Blitzschlag, Überschwemmung und Schneelawinen (nicht Dachlawinen).

In der Vollkasko-Versicherung ist das komplette Leistungsangebot der Teilkasko enthalten. Darüber hinaus sind neben den Folgen eines selbstverschuldeten Unfalls auch Schäden durch Vandalismus mitversichert.

Diese Absicherung durch eine Vollkasko-Versicherung ist besonders für neuere und hochwertige Fahrzeuge sinnvoll. Ausgenommen sind Schäden, die durch gravierende Verstöße Ihrerseits entstehen, wie zum Beispiel Alkoholfahrten.

Kündigung Ihrer Kfz-Versicherung einmal im Jahr möglich

Eine Kfz-Versicherung kann in der Regel in jedem Jahr bis zum 30. November gekündigt werden. Der Vertrag läuft dann noch bis zum 31. Dezember. Eine neue Police gilt also immer für das dann folgende Kalenderjahr.

Aber: Sie haben ein Sonderkündigungsrecht, wenn Ihre Versicherung die Prämien bei gleichbleibenden Leistungen und bei konstantem Schadenfreiheitsrabatt erhöht oder wenn sie die Vertragsbedingungen ändert.

Wichtig aber ist: Ihr Sonderkündigungsrecht müssen Sie schnell in Anspruch nehmen. Es verfällt nämlich einen Monat nach Eingang der Rechnung.

Achten Sie auf die genauen Leistungen des Anbieters im Schadensfall. Die Angebote der verschiedenen Versicherer sind hier sehr unterschiedlich. Der Vergleich von Kfz-Versicherungen lohnt sich also. Holen Sie sich im Zweifel Hilfe von einem kompetenten Berater, Makler oder Versicherungsvertreter.

Je nach Tarif kann es sein, dass die Versicherung bestimmte Länder etwa in Osteuropa aus dem Diebstahlsschutz ausschließt, weil sie der Ansicht ist, dass dort die Diebstahlgefahr größer ist.

Schummeln Sie nicht bei den Angaben, die die Versicherung von Ihnen vor Vertragsabschluss haben möchte. Tun Sie es doch und fliegen auf, verlangen viele Versicherer als Strafe einen kompletten Jahresbeitrag oder pauschal zwischen 500 und 1000 Euro. Manche kündigen sogar den Vertrag.

Zunächst: Machen Sie vor Abschluss eines Kfz-Versicherungsvertrages einen intensiven Vergleich der Angebote. In der Branche tobt ein harter Preiskampf um die rund 40 Millionen Fahrzeughalter in Deutschland. Im Internet gibt es zahlreiche Portale, mit denen Sie Tarife bequem vergleichen können.

Beratung bei einer Kfz-Versicherung

Wenn Sie sich unsicher über Preise und Leistungen sind: Fragen Sie einen Berater oder einen Versicherungsmakler, ob er Ihnen verschiedene Produkte zu attraktiven Konditionen heraussuchen und Vor- und Nachteile erklären kann.

Die Kosten einer Kfz-Versicherung richten sich vor allem danach, welches Auto Sie fahren. Je teurer die Anschaffungskosten des Autos, desto höher die Beiträge.

Günstiger wird es, wenn Sie durch jahrelanges unfallfreies Fahren eine niedrige Schadensfreiheitsklasse erreicht haben. Der Vorteil: Ihre Schadenfreiheitsklasse behalten Sie unabhängig vom Anbieter. Das heißt: Wenn Sie Ihre Kfz-Versicherung wechseln, nehmen Sie ihre Schadenfreiheitsklasse immer mit.

Falls Sie einen Unfall verursacht haben und Ihre Kfz-Versicherung in Anspruch nehmen, werden Sie von der Versicherung in eine schlechtere Schadensfreiheitsklasse eingestuft. Dadurch erhöhen sich – je nach Höhe des Schadens – Ihre Versicherungsbeiträge.

Regionalklassen bei Kfz-Versicherungen

Neben dem Kfz-Typ und der Schadenfreiheitsklasse spielen auch andere Komponenten beim Preis einer Kfz-Versicherung eine wichtige Rolle. Ihr Wohnort ist zum Beispiel ebenfalls von Bedeutung. Wohnen Sie in einer Region, in der das Unfall- oder das Diebstahlrisiko besonders groß ist, verlangen Versicherungen meistens höhere Beiträge.

Der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft hat nach statistischen Daten spezielle Regionalklassen eingerichtet. In der Haftpflicht-Versicherung gibt es 12 Regionalklassen, in der Teilkasko-Versicherung 16 und in der Vollkasko-Versicherung neun Regionalklassen. Weitere Fakten: www.gdv.de/regionaldatenbank

Eine geringe Kilometerleistung und ein sicherer nächtlicher Abstellort (z.B. eine geschlossene Garage) wirken sich ebenfalls positiv auf die Prämien aus.

Viele Versicherungen bieten günstigere Policen an, wenn Sie eine Werkstattbindung akzeptieren, d.h. im Falle eines Schadens Ihr Fahrzeug zu einer Vertragswerkstatt der Versicherung bringen. Aber Achtung: Oftmals handelt es sich dabei nicht um die Werkstatt des Herstellers Ihres Fahrzeugs.

Kfz-Versicherung: Junge und alte Kunden zahlen mehr

Am teuersten ist für Sie die Kfz-Haftpflichtversicherung, wenn Sie jung sind bzw. einen Mangel an Fahrpraxis haben, weil Sie gerade erst den Führerschein erworben haben. Aber auch Fahrer, die das Rentenalter erreicht haben, müssen bei einigen Anbietern mit höheren Beiträgen rechnen.

Junge Leute können ihre Beiträge unter Umständen senken, wenn Sie eine Police über die Kfz-Versicherung Ihrer Eltern abschließen. Damit rutschen sie in eine günstigere Schadensfreiheitsklasse.

Vergleichen Sie mehrere Angebote, denn die Preisunterschiede zwischen den Versicherungen sind enorm.

Decken Sie bei der Versicherungswahl nicht alle Eventualitäten ab, sondern wählen Sie nur die Policen, die für Sie in Frage kommen. Das senkt die Kosten. Bei älteren Autos reicht zum Beispiel oft die Teilkasko-Versicherung. Eine Vollkasko-Versicherung ist sinnvoll, wenn Sie einen von Ihnen verschuldeten Unfallschaden nicht ohne weiteres zahlen können oder Sie Ihr Auto über einen Kredit oder Leasing finanziert haben.

Für Kunden ist wichtig: Der Preis einer Kfz-Versicherung setzt sich aus zahlreichen Komponenten zusammen. Man sollte sie deshalb bei der Wahl des richtigen Angebots alle im Blick haben. Entscheidend ist auch: Die Kfz-Versicherer gewichten die Komponenten zum Teil sehr unterschiedlich – mit zum Teil deutlichen Auswirkungen auf den Preis einer Kfz-Versicherung.

Stiftung Warentest hat in seiner Ausgabe von November 2013 verschiedene Angebote für mehrere Altersgruppen untersucht. Ergebnis: Die Tester halten die Versicherungen der DA Deutsche Allgemeine und der Direct Line sowohl bei Haftpflichtversicherungen als auch bei der zusätzlichen Teilkasko- und Vollkasko-Versicherung für am günstigsten. Lob erhält bei der Vollkasko-Variante auch Asstel (Plus).

Das Deutsche Institut für Service-Qualität bewertet dagegen bei den Filialversicherern R+V, DEVK und Axa mit der Note „gut“. Bei den Direktversicherern schnitten die Sparkassen Direktversicherung, die Hannoversche und die DA Direkt am besten ab. Die Angebote von HUK24 und R+V24 erhielten dagegen die Note „mangelhaft“.

Zu den Komponenten, die bei einem Vergleich der Kfz-Versicherung ins Gewicht fallen, gehören neben dem Alter des Versicherten, dem Autotyp und der Motorisierung auch der jeweilige Beruf, der regelmäßige Abstellort des Fahrzeugs (Garage oder Straße) und wie viele zusätzliche Fahrer neben dem Haupthalter eingetragen werden.

Ein weiterer Hinweis: Viele Versicherte erhalten die frohe Botschaft, dass ihre Beiträge sinken. Das heißt aber nicht, dass man sich deshalb den regelmäßigen Vergleich der Kfz-Versicherung sparen sollte.

Hintergrund: Die Beiträge werden häufig automatisch günstiger, weil ein Kunde unfallfrei geblieben ist und deshalb in eine günstigere Schadenfreiheitsklasse kommt. Es ist aber gut möglich, dass die Beiträge in einem solchen Fall bei anderen Versicherungen noch viel niedriger sind.

Junge Autofahrer sollten vor allem die Versicherung ihrer Eltern im Blick haben – häufig (aber nicht immer) bieten sie besonders günstige Angebote für Kinder ihrer Kundschaft. Außerdem kann man mit Fahrsicherheitstraining seine Prämie drücken.

Natürlich spielt gerade bei der jüngeren Generation eine große Rolle, wie viel PS ein Auto unter der Haube hat. Da sind bei gleichen Modellen und unterschiedlicher Motorisierung schnell einige Hundert Euro Preisunterschied drin!

Wie bei allen Produkten ist das billigste Angebot bei Kfz-Versicherungen nicht immer auch das günstigste. Denn häufig fehlen dann bestimmte Leistungen, die bei etwas teureren Tarifen schon im Preis enthalten sind.

Erwarten Sie, dass Ihre Kfz-Versicherung Unwetterschäden (Hagel, Lawinen etc.) oder Marderbisse mit abdeckt? Wollen Sie, dass Ihre Kinder ebenfalls mit Ihrem Auto fahren können? Diese Fragen sollten Sie vor einem Vergleich für sich beantworten. Im Schadensfall kann es sonst zu bösen Überraschungen kommen, wenn die Versicherung sich weigert, zu bezahlen.

Viel Geld sparen kann man übrigens auch, in dem man seine Beiträge jährlich statt monatlich oder vierteljährlich überweist. Da sind schnell Rabatte von 5 Prozent drin. Das gleiche gilt, wenn Sie sich verpflichten, bei Reparaturen bestimmte Werkstätten zu nutzen, die Rahmenverträge mit den jeweiligen Versicherungen haben.

Im Internet gibt es zahlreiche Vergleichsportale für Kfz-Versicherungen. Mit ihnen kann man sehr bequem unterschiedliche Angebote einholen. WhoFinance-Tipp: Holen Sie sich Vergleiche von mehreren Webseiten. Nicht alle haben auch wirklich sämtliche Anbieter gelistet.

Oder fragen Sie zusätzlich einen Experten, ob er besonders günstige, auf Sie maßgeschneiderte Policen vermitteln kann. Bei WhoFinance.de finden Sie eine große Auswahl an Versicherungsberatern, Versicherungsvermittlern und Finanzberatern.