Pflegereform 2023

Pflegereform 2023
Das Pflegeunterstützungs- und Entlastungsgesetz (PUEG) führt zu Änderungen in der Beitragsstruktur für gesetzlich Versicherte und Leistungserweiterungen für Pflegebedürftige. Zum 1. Juli 2023 steigt der allgemeine Pflegebeitragssatz von aktuell 3,05 Prozent auf 3,4 Prozent. Der Beitragssatz für Kinderlose wird von aktuell 3,4 Prozent auf 4,0 Prozent angehoben. Entlastungen für Familien mit mehreren Kindern Für Familien mit zwei und mehr Kindern sinkt der Pflegebeitragssatz ab dem 2. Kind bis zum 5. Kind um jeweils 0,25 % pro Kind (maximal 1,0 Prozent). Die Abschläge werden nur für Kinder gewährt, die das 25. Lebensjahr noch nicht vollendet haben. Damit wird ein Urteil des Bundesverfassungsgerichts umgesetzt, nach dem größere Familien besser gestellt werden sollen als kleine Familien oder Kinderlose (BVerfG v. 07.04.2022, Az. 1 BvL3/18 u.a.). Der Arbeitgeberanteil liegt für Angestellte in allen Fällen bei 1, 7 %. Das Verfahren zur Ermittlung und zum Nachweis der Kinderanzahl wurde gesetzlich noch nicht festgelegt. Es soll bis spätestens 1. Juli 2023 geregelt werden. Leistungsausweitungen Ab 1. Januar 2024 •Erhöhung des Pflegegelds um 5 %. Das Pflegegeld wird gezahlt, wenn die gepflegte Person nicht in einer Einrichtung lebt. •Erhöhung der Sachleistungsbeträge für die Inanspruchnahme eines ambulanten Pflegedienstes ebenfalls um 5 %. •Die Leistungszuschläge auf die pflegebedingten Kosten in stationärer Pflege werden angehoben. Sie betragen 15 % des Eigenanteils an den Pflegekosten im ersten Jahr (bisher 5 %), 30 % bei einem Aufenthalt > 12 Monate (bisher 25 %), 50 % bei einem Aufenthalt > 24 Monate (bisher 40 %) und 75 % bei einem Aufenthalt > 36 Monate (bisher 70 %). •Pflegeunterstützungsgeld für Angehörige künftig bis zu zehn Arbeitstage je Kalenderjahr und nicht mehr einmalig insgesamt zehn Arbeitstage. Das Pflegeunterstützungsgeld wird gezahlt, wenn Beschäftigte in einer akuten Situation die Pflege eines nahen Angehörigen organisieren müssen. Ab 2025 •Pflegegeld und Pflegesachleistungen werden zukünftig regelmäßig dynamisiert. Erstmals 2025 um um 4,5%. Ab 1. Juli 2025 •Die Einzelleistungen Verhinderungspflege und Kurzzeitpflege werden in einem Entlastungsbudget von 3539 Euro p.a. für pflegende Angehörige gebündelt. Für Eltern pflegebedürftiger Kinder mit Pflegegrad 4 oder 5 soll dieses Budget bereits ab 1. Januar 2024 mit 3386 Euro zur Verfügung stehen und bis Juli 2025 ebenfalls auf 3539 Euro steigen.

Ronald Reich

Erfahren Sie mehr über den Finanzexperten.
Zum Beraterprofil

Alle Beiträge

Alle Artikel von Ronald Reich
Zu den Beiträgen

WhoFinance

Finden Sie die richtige Beratung in Ihrer Nähe.
Zu WhoFinance
Dieser Beitrag wurde am 05.06.2023 veröffentlicht von:
Ronald Reich

aus Kiel

4,8 (92)

Ronald Reich gleich kontaktieren

Ihre Daten werden vertraulich behandelt - mehr Infos zum Datenschutz. Ihre Nachricht wird verschlüsselt übertragen.

Weitere News von Ronald Reich

04.01.2024
Versicherung

steigende Zusatzbeiträge bei vielen gesetzlichen Krankenkassen (GKV) in 2024

Mitgliederinnen und Mitglieder vieler gesetzlichen Krankenkassen (GKV) erhalten zum Jahreswechsel wieder Post von ihrem Versicherer. Denn ca. jeder zweite Anbieter kündigt darin für 2024 steigende Zusatzbeiträge an. Bei der teuersten Kasse steigt der... weiterlesen
22.12.2023
Geldanlage

SecureGo plus ersetzt in 2024 mobileTAN

Damit Ihr auch weiterhin mit den modernsten Sicherheitsstandards im Onlinebanking unterwegs sind, aktualisiert MLP die TAN-Verfahren. Sowohl mobileTAN als auch SecureGo werden – wie bei anderen Banken auch – im dritten Quartal 2024 für Bestandskunden... weiterlesen
06.12.2023
Baufinanzierung

2024: Das ändert sich rund um Immobilien und Steuern

Neues Gebäudeenergiegesetz: Pflichten und staatliche Förderungen Um das Heizen in Deutschland in Zukunft unabhängiger von fossilen Brennstoffen und damit klimafreundlicher zu machen, gelten im Rahmen des neuen Gebäudeenergiegesetzes (GEG) ab dem nächsten... weiterlesen
09.11.2023
Versicherung

Kfz-Versicherung: Spartipps für den November 2023

Die Kfz-Versicherer erhöhen im nächsten Jahr deutlich ihre Prämien. Für viele Verbraucherinnen und Verbraucher wird es dadurch teurer. Hiermit erhaltet Ihr Tipps, wie Ihr trotzdem hohe Kosten vermeiden könnt. Während der Corona-Pandemie standen zahlreiche... weiterlesen